Die Gegenwart des Vergangenen

Strategien im Umgang mit sozialistischer Repräsentationsarchitektur.

Die Frage nach dem angemessenen Umgang mit den allerorts sichtbaren architektonischen und künstlerischen Hinterlassenschaften kommunistischer Regime provziert immer noch heftige Diskussionen. Was lohnt es zu erhalten, zu musealisieren, einer gewandelten Nutzung zu übergeben und mit welchen Argumenten lässt sich eine Beseitigung begründen?

Zu dieser Fragestellung führte das Projekt »Die Gegenwart des Vergangenen«, das Sichtwechsel in Kooperation mit dem Leipziger Kreis. Forum für Wissenschaft und Kunst realisierte, länderübergreifend künstlerische und wissenschaftliche Herangehensweisen zusammen. In einer Ausstellung präsentierten zwölf Künstler und Künstlerinnen aus Deutschland und Polen ihre Arbeiten im Tapetenwerk Leipzig, die in einem Ausstellungskatalog dokumentiert sind. Begleitet wurde die Ausstellung von einem wissenschaftlichen Kolloquium. Die dort vorgestellten Forschungsarbeiten aus einer vorwiegend jüngeren Generation gaben den oftmals eingefahrenen und hochemotional geführten Diskussionen der vergangenen Jahre neue Impulse. Die Vorträge wurden in einem gesonderten Band veröffentlicht. Beide Zugänge ließen ein Spannungsfeld entstehen, in dem sich Kunst und Wissenschaft gegenseitig bereicherten und in der Zusammenschau unterschiedlichste Sichtweisen auf ein und dasselbe Thema ermöglichten. Anhand von lokalen Beispielen aus Deutschland und Osteuropa wurden sowohl die jeweiligen Kontroversen um die Hinterlassenschaften als auch der alltägliche Umgang mit ihnen diskutiert. Die Gegenüberstellung zeigte dabei regionale und nationale Besonderheiten im Umgang mit symbolisch und ideologisch aufgeladener Architektur.

Die Ausstellung und die Publikationen wurden gefördert von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

 

Partner: Leipziger Kreis. Forum für Wissenschaft und Kunst
Leistungen: Ausstellungskonzeption und -umsetzung, Konzeption und Organisation der Tagung, Konzept und Betreuung von Katalog und Tagungsband, Drittmitelakquise und -abrechnung, Projektsteuerung
Bearbeitung: Kathleen Schröter (Sichtwechsel) und Thomas Klemm
Zeitraum: 2007
gefördert von: Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen