Grenzüberschreitung

Die Rezeption von Kunst aus der DDR in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach 1989/90 brach in Deutschland eine aufgeregte Debatte über den Umgang mit dem künstlerischen Erbe der DDR aus. Doch bereits zuvor wurde die Kunst aus dem zweiten deutschen Staat in der Bundesrepublik kontrovers diskutiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand insbesondere die Rezeption vor dem Mauerfall: Welche Künstler und Künstlerinnen der DDR bekamen Ausstellungen in der Bundesrepublik? Welche Urteile wurden über sie gefällt? Welches Bild des Sozialismus wurde über das Medium Kunst nach Westdeutschland transportiert? Was waren die offiziellen und inoffiziellen Wege für einen künstlerischen Austausch über die innerdeutsche Grenze hinweg? Und welche Motivation hatten ostdeutsche Kulturfunktionäre für einen Kulturtransfer in den Westen?

Diese und ähliche Fragen wurden während der Podiumsdiskussion am 8. Mai 2007 im Kunstmuseum Bonn erörtert. Sie fand in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn statt und wurde von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur  gefördert. Die Diskussion wurde mitgeschnitten, für wissenschaftliche Zwecke kann die Videodokumentation zur Verfügung gestellt werden.

Ablauf der Podiumsdiskussion:

Begrüßung:
PROF. DR. DIETER RONTE, Direktor des Kunstmuseums Bonn

Einführung:
KATHLEEN SCHRÖTER, Kunsthistorikerin, promoviert über die Rezeption von Kunst aus der DDR in der Bundesrepublik vor 1989

Podium:
HEDWIG DÖBELE, Galeristin, seit 1979 Ausstellungen mit Kunst aus der DDR
PROF. DR. PETER H. FEIST, Kunsthistoriker, 1968-81 Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1981-90 Direktor am Institut für Ästhetik und Kunstwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin.
DR. GEORG GIRARDET, von 1980-85 Kulturreferent der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin, heute Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig
HANS HENDRIK GRIMMLING, freischaffender Künstler, 1971–74 Studium an der HGB in Leipzig bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer, 1974–77 Meisterschüler bei Gerhard Kettner, 1986 Übersiedlung nach West-Berlin
DR. KARIN THOMAS, langjährige Tätigkeit als Cheflektorin für Kunst im Verlag DuMont, Autorin mehrerer Publikationen über Kunst aus der DDR

Moderation:
PAUL KAISER, Kunsthistoriker, wiss. Mitarbeiter bei Ausstellungen und Autor von Publikationen zur Kunst in der DDR, heute Mitarbeiter im DFG-Projekt „Kulturelle Institutionalisierungsprozesse in der europäischen Moderne“ an der TU Dresden

 

Auftraggeber:
Kunstmuseum Bonn, in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn
Leistungen: Konzeption und Organisation der Podiumsdiksussion, Vortrag, Produktion Filmmitschnitt, Drittmittel-Akquise und Abrechnung
Bearbeitung: Kathleen Schröter
Zeitraum: 2007
gefördert von: Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur